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Mit Eigeninitiative gegen den Hunger

Durch Ernteausfälle, einseitige Ernährung und fehlendes Wissen über die Verwendung von Nahrungsmitteln und die Zubereitung von vollwertigen Mahlzeiten leiden in Malawi viele Frauen und Kinder an Mangelernährung. In den Regionen Ntchisi und Lilongwe verbessert Difäm Weltweit die Ernährungssituation langfristig und hilft der Bevölkerung, Unterernährung, Wachstumsstörungen und Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Eine Frau in Malawi lernt, Gemüse und Obst im Hausgarten anzupflanzen ©Foto: Beate Jakob

Obwohl in Malawi große Teile des Landes landwirtschaftlich genutzt werden, kommt es häufig zu Engpässen in der Ernährung. Oft wird die Ernte nicht für den eigenen Bedarf genutzt und auch das Wissen über ausgewogene Ernährung und die Zubereitung von Mahlzeiten ist nur begrenzt vorhanden. Organisationen verteilen immer wieder einige Monate lang hochkalorische Nahrungsmittel für Kinder unter zwei Jahren. Das hilft, aber nur kurzfristig. Gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen und den Gemeinden verbessert Difäm Weltweit in diesem ASSET-Projekt die Ernährungssituation langfristig. „Wir lernen, die vorhandenen Lebensmittel richtig zu nutzen“, so die Frauen und Männer in den Dörfern. „Und wir müssen unsere landwirtschaftlichen Erträge verbessern, denn wir brauchen viel Geld, um Maismehl zu kaufen, wenn unsere Vorräte vor der neuen Ernte aufgebraucht sind.“

Kochvorführungen und Darlehen

Mittlerweile treffen sich die Frauen regelmäßig in Ernährungsgruppen. Fachkräfte und Dorfgesundheitshelferinnen und -helfer erklären die Zusammensetzung und Zubereitung einer ausgewogenen Ernährung und organisieren Kochvorführungen. Die Frauen werden angeleitet, Gemüse und Obst in einem kleinen Hausgarten anzupflanzen und lernen, wie sie aus Soja Milch gewinnen. In Malawi wird traditionell Nsima, ein Maisbrei, gegessen. Das ist vor allem für Kinder zu einseitig und kann zu Entwicklungsstörungen führen. Dass etwa Mangos und Papaya schon für Kleinkinder gut sind, ist vielen Frauen neu.

Viele Ernährungsgruppen haben ein Gemeindesparmodell entwickelt. Die Frauen zahlen in ein gemeinsam verwaltetes Depot ein, wenn sie etwas von der Ernte verkauft haben. Aus dieser Kasse können sie ein Darlehen bekommen. Eine Gruppe in Chinthembwe hat sich von dem Geld Ziegen gekauft. So haben sie Milch und gleichzeitig Dünger für die Felder. Als nächstes möchten die Frauen lernen, wie sie durch Mikrokredite eine kleine Erwerbstätigkeit beginnen können, beispielsweise eine Bienenzucht. Auch der Bau eines dorfeigenen Getreidespeichers ist geplant.

Weitergabe von Wissen

Zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge wurden Frauen und Männer ausgewählt, die an entsprechenden Trainings teilnehmen und ihr Wissen an andere Menschen in ihrem Dorf weitergeben. Sie lernen neue Methoden der Bodenbewirtschaftung kennen und wie sie organischen Dünger aus Blättern, Asche und Kompost herstellen können. Den Dünger verwenden sie nun unter anderem für den Maisanbau. Eine Handvoll des Düngers pro Pflanzloch kann den Ertrag nachweislich steigern. "Seitdem fahren wir riesige Ernten ein, und Mangelernährung unserer Kinder ist Geschichte", so eine Dorfbewohnerin. Auch eine externe Evaluation bestätigte diesen Erfolg. 

Auch werden kleine Baumschulen angelegt, um dem Problem der Abholzung entgegenzuwirken. Denn in Malawi führten Rodungen großer Flächen zu massiven Erosionen. Zudem fehlt der Schatten der Bäume als Schutz der Felder vor der starken Sonneneinstrahlung.

Neben diesen Maßnahmen für eine bessere Ernährungssituation unterstützt Difäm Weltweit den Bau von Toiletten in den Gemeinden, um die Hygiene zu verbessern. Dabei wird das Baumaterial gestellt, gebaut wird dann in Eigenleistung. Kleine Dorfkliniken runden die ASSET-Maßnahmen ab. Sie garantieren kurze Wege zu medizinischer Grundversorgung.

Diese Aktivitäten haben zunächst in wenigen Dörfern begonnen. Nun werden sie auf die ganze Region ausgedehnt. Unterstützen Sie unser Vorhaben für eine langfristige Nahrungssicherheit mit einer Online-Spende.

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