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Damit Antibiotika wirken

In vielen Ländern der Welt sind Antibiotika frei verkäuflich. Doch oft werden die frei gekauften Medikamente zu kurz oder zu niedrig dosiert eingenommen. Dies fördert die Entstehung resistenter Bakterien. In Liberia schult Difäm Weltweit deshalb pharmazeutisches Personal in der sachgemäßen Verwendung von Antibiotika und fördert Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung.
©Foto: Anna Buck

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Pavlov Toghba arbeitet im Foya Boma Hospital, einem Krankenhaus in einer sehr ländlichen Gegend Liberias. Er behandelt Menschen, die mit vielfältigen Beschwerden zu ihm kommen: Von Unwohlsein über Zahnschmerzen bis hin zu hohem Blutdruck oder gebrochenen Knochen. Am häufigsten sind jedoch wie bei uns auch fieberhafte Infekte. „Wenn die Leute kommen, sind sie meist schon sehr krank“, erzählt er. „Wegen ein bisschen Fieber geht hier niemand ins Krankenhaus, da versucht man es erst mit traditionellen Heilmitteln oder kauft sich einfach ein paar Tabletten auf dem Markt.“ Wie in vielen anderen Ländern sind Antibiotika auch in Liberia frei verkäuflich. Doch wenn sie zu oft und unnötig eingenommen werden, bilden sich Resistenzen gegen die Wirkstoffe.

Gute Diagnostik gegen Antibiotika-Resistenzen

Difäm-Gesundheitsreferentin Carina Dinkel schult das Klinikpersonal am Foya Boma Hospital im richtigen Gebrauch von Antibiotika. Dazu gehört der Nachweis einer (bakteriellen) Infektion, Wahl des geeigneten Antibiotikums, Anpassung der Therapiedauer, Dosierung und Form der Antibiotika-Gabe. „Anfangs war mir nicht bewusst, wie groß das Problem gerade in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen ist,“ sagt sie.

Der Erfolg der Schulungen zeigte sich schnell. „Der von Difäm Weltweit angebotene Workshop zum richtigen Einsatz von Antibiotika hat in meinem Klinikalltag viel verändert“, sagt Pavlov Toghba. „Wenn ein Patient früher mit Fieber kam, habe ich immer ein Antibiotikum aufgeschrieben – um ehrlich zu sein, meist sogar zwei. Ich wollte ja sicher sein, dass mein Patient gesund wird. Jetzt versuche ich erst herauszufinden, was der Auslöser für das Fieber ist. Kann ich das vielleicht sogar im Labor nachweisen? Wenn ich mir dann sicher bin, dass mein Patient ein Antibiotikum braucht, überlege ich mir, welches für ihn am besten geeignet ist.“

Die Beschwerden von Patientinnen und Patienten genau zu erfragen, die Diagnosen so weit wie möglich abzusichern und gut überlegt das Antibiotikum auszuwählen, das sind wichtige Schritte in die richtige Richtung, um der Entstehung von multiresistenten Keimen entgegenzuwirken.

Leider ist das Problem aber viel größer. „Die frei verkäuflichen Tabletten sind beliebt für die unterschiedlichsten Zwecke. Selbst traditionelle Heiler geben gerne zwei-drei Tabletten eines Antibiotikums. Sie wissen es nicht besser. Nach der Schulung mit Difäm haben wir vom Krankenhaus Radiospots geschaltet und Talkshows durchgeführt, um die Menschen zu sensibilisieren und aufzuklären“, berichtet Pavlov Toghba.

Weltweite Programme gegen Antibiotika-Resistenzen

Um multiresistente Keime zurückzudrängen und dafür zu sorgen, dass unsere Antibiotika auch morgen noch wirksam sind, sind globale Anstrengungen notwendig. Die Herausforderung ist riesig und eine der größten unsichtbaren Bedrohungen dieses Jahrhunderts für die Weltgemeinschaft.

Die Lösung liegt ganz konkret im Sprechzimmer von Pavlov Toghba. „Ich bin dankbar für das, was ich im Difäm-Kurs über Antibiotika gelernt habe. Dadurch kann ich ganz konkret meine Arbeit mit meinen Patientinnen und Patienten verbessern. Ich gebe ihnen nun das Antibiotikum, das zu ihrer Erkrankung passt. Für sie ist das kostengünstiger und sie haben außerdem weniger Nebenwirkungen. Außerdem freue ich mich über jede Genesung von Kindern oder Erwachsenen, die durch die Einnahme des richtigen Antibiotikums geheilt werden konnten. Es ist so gut, dass diese Medikamente wirken und das soll noch lange so bleiben!“

 

Unterstützen Sie den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika in Liberia und anderen Ländern Afrikas:

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